1. Was waren die entscheidenden Faktoren für deinen Erfolg als Corporate Influencer?
Ich bin da reingewachsen. Vor zehn Jahren kannte man den Begriff „Corporate Influencer“ in Deutschland noch nicht. Ich habe damals intern bei der Telekom einen Post im Intranet geschrieben und nach Markenbotschaftern gesucht. Das hat eingeschlagen – 800 Kommentare innerhalb kürzester Zeit. Daraus wurde die Bewegung der Telekom Botschafter, die ich mit aufgebaut habe.
Ich frage selten um Erlaubnis – ich mache einfach. Wenn ich Lust auf ein Foto habe oder ein Video drehen will, dann tue ich das. Dabei schieße ich thematisch in alle Richtungen, und das ist auch okay so. Das Wichtigste ist: Man muss Bock drauf haben. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern sichtbar, ehrlich und engagiert.
2. Wie hat dein Engagement als Corporate Influencer dein Unternehmen und deine persönliche Marke beeinflusst?
Ich bin mittlerweile der bekannteste Mitarbeiter der Telekom – zumindest werde ich so wahrgenommen. Das hat sich über Jahre entwickelt, weil ich einfach dauerhaft präsent war: auf LinkedIn, in Meetings, in der Community. Heute bin ich Projektleiter im Bereich Sales & Service, aber ich kümmere mich um viel mehr – einfach, weil ich Spaß daran habe.
Das Engagement hat mir viele Türen geöffnet: Ich war z. B. drei Wochen in den USA, durfte mit dem CEO Tim Höttges einen Tag als „Praktikant“ verbringen und habe inzwischen ein riesiges Netzwerk.
Gleichzeitig habe ich mit Kritik umgehen lernen müssen. Nicht alle im Konzern verstehen, was ich da mache – manche denken, ich wäre einfach nur laut oder mache Show. Aber ich habe gelernt: Man kann es nie allen recht machen.
3. Welche Tipps hast du für andere, die als Corporate Influencer sichtbar werden möchten?
Mach’s einfach. Warte nicht auf die perfekte Gelegenheit. Und vor allem: Sei du selbst. Wenn du dich traust, deine Leidenschaft und deine Perspektive zu zeigen, wirst du Menschen erreichen – intern wie extern. Ich sage immer:
„Bist du Kunst oder Kostenfaktor?“
Als Corporate Influencer bist du oft jemand, der über den eigenen Bereich hinausdenkt, der neue Impulse gibt. Das ist wertvoll.
Ein letzter Punkt: Community. Unsere Telekom-Botschafter bekommen ein Onboarding, Mentoren, Schulungen zu Themen wie Sicherheit und Plattformnutzung. Das stärkt das Wir-Gefühl und schützt gleichzeitig das Unternehmen.
Vielen lieben Dank für das Gespräch lieber Pawel!